Die Schlacht bei Brunanbuhr

937 n.Ch.


Darstellung der Schlacht

Vorgeschichte

Im Jahre 870 wurden außer Wessex, alle angelsächsischen Königreiche durch eine Wikinger Armee erobert. Dem König Ælfred von Wessex (Alfred der Große) und seinen Nachkommen gelang es diese Gebiete nach und nach wieder zurück zu erobern, jedoch wurden sie nicht mehr eigenständige Königreiche, sondern Grafschaften des neu entstandenen England. Die größten Gegner Englands zu der Zeit waren die Königreiche Alba, Strathclyde, welches durch die MacAlpin-Dynastie mit Alba verbunden war und das normannische Jorvik, das 921 von Sitric Cáech ebenfalls erobert wurde.

Æthelstan auf einem Buntglasfenster aus dem 15. Jahrhundert

926 verheiratete Æthelstan, Enkel Ælfreds und König von Wessex, seine Schwester mit Cáech und erhob nach dessen Tod im Jahr darauf Anspruch auf den Thron, wozu er die Verwandten Cáechs vertrieb und die Wikinger bei York schlug. Nach seinem Sieg, wurde er von den Königen von Alba, Deheubarth, Northumbria und Strathclyde anerkannt und zum König von England ausgerufen.

Als Constantine II., König von Alba, vermutlich Vertragsbrüchig wurde, führte Æthelstan eine erfolgreiche Invasion durch, worauf sich Constantine mit dem König von Dublin Olaf Guthfrithsson und dem König von Strathclyde Owen I. verbündete.
Nach dem Sieg über den normannischen König Amlaíb Cenncairech (laut altirischem Dokument) überquerte Guthfrithsson die irische See um seine Armee mit der Constantines und Owens zu vereinigen.

Die Schlacht

Auch wenn die Quellen ungenau sind, beschreiben sie einheitlich ein gewaltiges und blutiges Aufeinandertreffen.
In einem altenglischen Gedicht der Angelsächsischen Chronik heißt es:

Her Æþelstan cyning, eorla dryhten, beorna beaggifa, and his broþor eac, Eadmund æþeling, ealdorlangne tir geslogon æt sæcce sweorda ecgum ymbe Brunanburh. Bordweal clufan, heowan heaþolinde hamora lafan, afaran Eadweardes, […] […]Fife lægun on þam campstede cyningas geonge, sweordum aswefede, swelce seofene eac eorlas Anlafes, unrim herges, flotan and Sceotta. Þær geflemed wearð Norðmanna bregu, nede gebeded, to lides stefne litle weorode; cread cnear on flot, cyning ut gewat on fealene flod, feorh generede. Swelce þær eac se froda mid fleame com on his cyþþe norð, Constantinus, har hilderinc, hreman ne þorfte mæca gemanan; he wæs his mæga sceard, freonda gefylled on folcstede, beslagen æt sæcce, and his sunu forlet on wælstowe wundun forgrunden, geongne æt guðe. […]

Einst erlangten König Æthelstan, Herr der Grafen, Ringgeber der Männer, und auch sein Bruder Prinz Edmund, ewigen Rum; erkämpft in der Schlacht mit der Schärfe des Schwertes bei Brunanburh. Sie zersplitterten den Schildwall, zerschlugen die hölzernen Schilde mit Äxten, die Söhne Edwards, […] […]Fünf lagen (tot) auf dem Schlachtfeld, junge Könige, schlafen geschickt durch das Schwert, dazu noch sieben von Anlafs Grafen, unzählige des Heeres, Schiffsleute und Schotten. Da wurde vertrieben der Herrscher der Nordmänner, der Not gehorchend, zum Bug des Schiffes; mit wenig Besatzung drängte er das Schiff in See, der König fuhr hinaus in die düsteren Fluten um sein Leben zu retten. Ebenso wandte sich auch der Alte zur Flucht zu seiner Heimat im Norden. Konstantin, der grauhaarige Kämpe, konnte nicht jubeln über das große Treffen; er war seiner Verwandten beraubt, seine Freunde niedergemacht auf dem Schlachtfeld, getötet im Kampf, und seinen Sohn ließ er zurück auf der Walstatt von Wunden zerschunden, (zu) jung in der Schlacht. […]

In einem Gedicht, der frühestens 975 fertig gestellten Æthelweards Chronik heißt es:

wilce þa gebroþer begen ætsamne, cyning and æþeling, cyþþe sohton, Wesseaxena land, wiges hremige. Letan him behindan hræw bryttian saluwigpadan, þone sweartan hræfn, hyrnednebban, and þone hasupadan, earn æftan hwit, æses brucan, grædigne guðhafoc and þæt græge deor, wulf on wealde. Ne wearð wæl mare on þis eiglande æfre gieta folces gefylled beforan þissum sweordes ecgum, þæs þe us secgað bec, ealde uðwitan, siþþan eastan hider Engle and Seaxe up becoman, ofer brad brimu Brytene sohtan, wlance wigsmiþas, Wealas ofercoman, eorlas arhwate eard begeatan

Auch die Brüder, beide zusammen, König und Prinz, kehrten in ihre Heimat zurück, in das Westsächsische Land, die Schlacht rühmend. Hinter sich ließen sie die Leichen, überlassen dem dunkelgekleideten, dem schwarzen Raben, dem spitzschnäbligen und aschfarbenen, dem weißschwänzigen Adler, der das Aas verzehrt, dem hungrigen kampfstarken Habicht und dem grauen Tier, dem Wolf aus dem Wald. Nie gab es ein größeres Gemetzel auf dieser Insel, niemals wieder (und) nie zuvor wurden so viele Menschen getötet durch die Schärfe des Schwertes, so erzählen uns die Bücher und die alten Weisen, seid von Osten hierher Angeln und Sachsen herüber kamen, über die breite See Britannien zu suchen, prächtige Schlachtenschmiede, die die Kelten überwanden, stolze Herren, die das Land in Besitz nahmen

Die Annalen von Ulster beschreiben die Schlacht in ähnlicher Weise:

Ein gewaltiger Krieg, beklagenswert und schrecklich, wurde grausam zwischen den Sachsen und den Nordmännern geführt.
Viele Tausende von Nordmännern ohne Zahl starben, während König Anlaf mit ein paar Männern entkam. Obwohl auf der anderen Seite auch eine große Zahl von Sachsen fiel, trug Aethelstan, König der Sachsen, einen großen Sieg davon.

Eine ausführlichste Liste über jene, die in der Schlacht getötet wurden, ist in den Annalen von Clonmacnoise enthalten und benennt etliche Könige und Prinzen.

Ort der Handlung

Die verschiedenen Quellen bezeichnen den Ort unterschiedlich.

Angelsächsischen Chronik:Brunandune
Aetheweards ChronikBrunanburh
Symeon von DurhamBrunnanwerc, Bruneford oder Weondune
William von MalmesburyBrunefeld oder Bruneford
Schottische ÜberlieferungenDuinbrunde
Walisische ÜberlieferungenBrun
Annalen von Clonmacnoiseplaines of othlyn
Egils SagaVinheithr

Der Name Bromborough, eine Ortschaft in der Metropolitan Borough of Wirral, könnte vom altenglischen Brunanburh abgeleitet sein.
Auch wenn der Ort wohl niemals mit Sicherheit gefunden werden kann, wurden weitere Anhaltspunkte für die Verbindung von Brunanburh mit Bromborough geprüft.
Viele Wissenschaftler billigen heute die Bezeichnung “nahe Bromborough”. Dennoch wurden in der Vergangenheit Dutzende von anderen denkbaren Schauplätzen vorgeschlagen, wodurch heute noch Diskussionen zwischen Historikern und Philologen stattfinden.

Folgen

Æthelstans Sieg sicherte ihm England als vollständig vereinigtes Königreich.
Er war allerdings militärisch geschwächt und die übrigen Parteien waren gezwungen, ihre Positionen zu sichern. Die Schlacht bei Brunanburh hat noch immer eine große Präsenz in Malmesbury, 320 km südlich von allen vorgeschlagenen Orten. Deren Bewohner kämpften für Æthelstan, der ihnen dafür fünf Hides Land (2,4 km²) gewährte und alle zu Freimännern machte. Auch wurden die Warden and Freemen of Malmesbury -eine heute noch existierende Organisation- gegründet, die in ihren Zeremonien an Æthelstan erinnern.

Nach dem Tod Æthelstans, wurde sein Leichnam von Gloucester nach Malmesbury überführt und dort begraben.

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