Jakob VI.

engl.: James VI.
ab 1603 James I. von England


*06/1566
†03/1625

Eltern
Vater: Henry Stewart, Lord Darnley
Mutter: Maria I.

Ehe
Anna von Dänemark

Kinder
3 Söhne
5 Töchter

Krönung
07/1567 in Stirling Castle

Regentschaft
1572 bis 1603 Schottland
1603 bis 1625 Schottland, England und Irland

Als Jakob VI. nach der Abdankung seiner Mutter Mary I. im Juli 1567 auf Stirling Castle zum König gekrönt wurde, war er gerade mal ein Jahr alt.
Seine Kindheit verlebt Jakob im Haushalt von John Erskine, Earl of Mar, der nach James Stewart, Earl of Moray und Matthew Stewart auch als Regent über Schottland herrschte. 1572 übernahm James Douglas, Earl of Morton die Regentschaft.
Während die ersten drei Regenten jeweils ermordet wurden, ließ Jakob -als er 1572 im Alter von 12 Jahren selbst die Macht übernahm- James Douglas wegen 19 nachgewiesenen Schwerverbrechen hinrichten und versuchte mit französischer Hilfe seine Mutter aus der Gefangenschaft zu befreien. Als dies misslang, nahm er mit Elisabeth I. Verhandlungen auf, um zumindest seinen Anspruch auf den englischen Thron zu bekräftigen.

1586 kam es zum ‘Vertrag von Berwick’, auf dem die zukünftige Offensiv-Defensivallianz gegen eine Invasion der katholischen Länder Frankreich und Spanien beruht. Zusätzlich wurde die Ausübung des protestantischen Glaubens und Jakob eine jährliche Rente 4.000 Pfund zugesichert.
Selbst als ein halbes Jahr später seine Mutter hingerichtet wurde, hielt er -obwohl er gegen die Hinrichtung protestierte- am Vertrag fest, wodurch Jakob in Folge eine gegenüber Elisabeth eher zurückhaltende Politik an den Tag legte.

Anna von Dänemark

Im August 1589 heiratete er Anna, die Tochter des dänischen Königs Friedrich II. und wiederholte die Trauung schließlich im November in Oslo im persönlichen Rahmen.
Grund hierfür waren Stürme, welche Sie zu diesem Zwischenstop zwangen. Anna Koldings gestand in währen eines Hexenprozesses in Kopenhagen unter Folter diese Stürme mit fünf weiteren Frauen durch Hexerei ausgelöst zu haben um das Königspaar zu töten. Als Jakob, der von der Existenz von Hexen überzeugt war, von diesem Prozess erfuhr, hielt er persönlich in North Berwick ebenfalls Hexenprozesse über ca. 70 Personen ab. Zusätzlich schrieb er von 1591 bis 1597 das Werk Daemonologie, in dem er das Thema Magie, bzw. Hexerei behandelte. Er wollte damit die Hexenverfolgung wieder voran treiben, welche unter Elisabeth I. stark eingedämmt wurden.
1604 erließ Jakob eine neues, strengeres Hexengesetz, warnte allerdings gleichzeitig vor den Gefahren einer Verfolgung wegen unbewiesener Anschuldigungen. Erst im Jahre 1736 wurde dieses Gesetz wieder aufgehoben.

Ab dem Jahr 1600 bereitet Jakob mit Hilfe Robert Cecil, Earl of Salisbury die Übernahme des englischen Throns vor.
Da sie dabei sehr behutsam waren ging der Übergang, als Elisabeth 1603 kinderlos starb, reibungslos von statten und Jakob  bestieg als Jakob I. von England dessen Thron. Für die Schotten war es, als würden sie nach den bisherigen Aggressionen durch England, ihren König darbieten.

Außer bei einem letzten Besuch 1617, blieb Jakob in England und regierte Schottland durch Briefe, wofür die bisherige Postverbindung verbessert wurde. Sein Versuch das Königreich England seinen schottischen Untertanen, sowie Händlern, Räten usw. zu öffnen misslang, da die Engländer jeden Schotten ablehnten.
Jakobs Ziel war es, die in Personalunion geführten Länder, wirklich zu vereinen und den Begriff Großbritannien nicht nur geographisch, sondern auch politisch zu etablieren. Dafür mischte er die englische und schottische Flagge zum ‘Union Jack’ und ließ neue Münzen prägen. Er bezeichnete sich auch selbst als König von Großbritannien, Frankreich und Irland und sprach nur noch von Nord- und Südbritannien, statt von England und Schottland. Unterdessen hatte Jakob in England -durch die Herrschaft Elisabeths entstandene- Probleme zu lösen, wie die mangelnde Finanzierung der Krone, Angriffe auf die anglikanische Kirche, oder das unbefriedete Irland. Dabei stand er meist im Konflikt mit dem Parlament. Während dieses seine Kompetenzen ausweiten wollte, sah der König sich als alleiniger Herrscher und hatte durch das bestehende Regierungssystem enorme Probleme neue Finanzquellen zu erschließen.
1605 kam es sogar zu einem Anschlag auf den König und das Parlament, das in letzter Minute vereitelt wurde und als ‘Schießpulververschwörung’ in die Geschichte einging.

Die gegensätzlichen Interessen des Königs und des Parlaments führten dazu, daß Jakob das Parlament auflöste (1607-10 ; 1611-21).
Nachdem das Parlament gegen die Heirat seines Sohnes Charles mit der katholischen Prinzessin Maria-Anna von Spanien war, löste er es im Februar 1622 endgültig auf.

Jakob starb im März 1625.

Teile von Jakobs Leben finden sich im zweiten Teil des 2004 von der BBC erschienen ‘Maria Stuart – Blut, Terror und Verrat’ (Originaltitel: Gunpowder, Treason and Plot). Dort findet sich auch, ebenso im Comic ‘V wie Vendetta’ von 1982 und dem 2005 erschienen gleichnamigen Film, der Anschlag auf das Parlamment wieder.


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