Maria I.

engl.: Mary I.
Königin der Schotten


*09/1241
†03/1286

Eltern
Vater: Jakob V.
Mutter: Mary de Coucy

Ehe
1. Franz II. von Frankreich
2. Henry Stewart, Lord Darnley
3. James, Earl Bothwell

Kinder
1 Sohn

Krönung
09/1543 in Stirling Castle

Regentschaft
12/1542 bis 08/1548
08/1561 bis 1567

Als Jakob V. im Dezember 1542 von der Geburt seiner Tochter Mary (geboren als Mary Stewart) auf dem Sterbebett erfuhr, soll er gesagt haben:

“Es begann mit einem Mädchen und es wird mit einem Mädchen enden!”

Er spielte damit auf die Tochter von Robert I. Marjorie Bruce an, die nach ihrer Thronbesteigung, durch ihre Heirat mit Walter Stewart die Stuart-Dynastie begründete. Er befürchtete seine Tochter würde kinderlos sterben, oder einen ausländischen Monarchen heiraten, was das Ende der Stewarts bedeutet hätte.

Nach dem Tod Jakobs V. war die erst sechs Tage alte Mary nun Königin und James Hamilton, Earl of Arran übernahm das Amt des Regenten. Als Enkelin der englischen Prinzessin Margaret Tudor hatte sie auch Anspruch auf den englischen Thron, weshalb im Juli 1543 vereinbart wurde, daß sie in neun Jahren mit dem englischen Thronerben Edward IV. vermählt wird und ihre Nachkommen als Personalunion über Schottland und England herrschen.
Ihre Mutter Marie de Guise setzte schließlich durch, daß Mary im September 1543 in Stirling Castle mit allen Insignien der Macht gekrönt wurde -auch der königlichen Robe, die lediglich auf ihre Größe abgestimmt wurde. Der englische König Heinrich VIII. verlangte jedoch, daß die ‘Auld Alliance’ mir Frankreich aufgegeben wird, worauf das schottische Parlament beschloss den Vertrag mit England aufzulösen.
Die Auseinandersetzungen mit England flammten wieder auf.

Heinrich befahl Schottland anzugreifen und Mary zu entführen. Marie de Guise konnte dies jedoch verhindern, indem sie ihre Tochter zunächst in Stirling Castle und nach einer verlorenen Schlacht im September 1547 in der Abtei von Inchmahome versteckte. Über den französischen Botschafter trat sie in Verhandlung mit dem französischen König Heinrich II. über eine Allianz und vereinbarte die Heirat von Mary mit dem Thronerben Franz II.

Zeit im Exil

Im August 1548 wurde die fünfjährige Mary von der französischen Flotte nach Frankreich gebracht, wo sie ihren Namen in die französische Variante Stuart änderte. Begleitet wurde sie dabei von ihrem eigenen kleinen Hofstaat, bestehend aus zwei Lords, zwei Halbbrüdern und den vier Marys -einer Gruppe Mädchen gleichen Namens, einflussreicher schottischen Adelsfamilien- der eher einer Großfamilie glich, ihr einen festen Rahmen im Leben gaben und ihr schon vorher zur Seite stand.

Dort bekam sie die, für den königlichen Haushalt, übliche Ausbildung in mehreren Sprachen -darunter auch ihre Muttersprache Scots- und literarischen, sowie musischen Fächern.
Im Alter von 15 heiratete Mary im April 1558 den Thronerben Franz II., der seinem Vater ein Jahr später auf den Thron folgte. Mary war dadurch Königin von Schottland und Frankreich, doch ich Ehrgeiz wollte auch den englischen Thron, der inzwischen von Heinrichs Enkelin Elisabeth I. bestiegen worden war. Ihre Macht begann zu schwinden, als im Juni 1560 ihre Mutter Marie starb und im Dezember ihr Ehemann Franz II.
Frankreich zog seine Truppen aus England ab und Marys Schwiegermutter -mit der sie ein sehr schlechtes Verhältnis hatte- herrschte als Regentin von Frankreich.

Rückkehr nach Schottland

August 1561 kehrte Mary als junge Witwe in das von Reformation geprägte Schottland zurück.
Ihrem Halbbruder, den Regenten und führenden Protestanten James Stewart, kam sie entgegen, indem sie nicht in die religiösen Verhältnisse des Landes eingriff, sich aber vorbehielt ihren katholischen Glauben weiter auszuüben. Ihr Hauptanliegen war es, sich mit ihrer Großcousine Elisabeth I. zu einigen. Im Laufe der Zeit gab es etliche Gesprächsversuche, die entweder misslangen, oder gar nicht erst zustande kamen.
1563 versuchte Elisabeth ihre Widersacherin loszuwerden, indem sie Mary ihren eigenen Favoriten und Vertrauten Robert Dudley, Earl of Leicester als Ehemann Vorschlug, was sie jedoch ablehnte.

Marys Abstieg

Auch andere Könige, Dukes und Earls lehnte sie ab.
Stattdessen machte Mary einen Fehler und verliebte sich in Henry Stewart, auch Lord Darnley genannt, den sie im Juli 1565 eiligst heiratete. Für diese Ehe nahm sie sogar die Rebellion ihres Halbbruders James und anderer schottischer Lords in Kauf, die innerhalb weniger Monate niedergeschlagen wurde und James sich darauf mit seinen Anhängern ins Exil begab.

Die Art und die Manieren von Lord Darnley führten immer wieder zu Spannung zwischen den Eheleuten.
Zudem forderte er immer häufiger königliche Rechte im Parlament, worauf Mary ihm zwar den königlichen Titel Crown Matrimonial (geichberechtigter königlicher Ehemann) gab, ihm aber keinerlei Machtbefugnisse einräumte und wandte sich mehr ihrem Berater David Rizzio zu. Aus Eifersucht verbündete Lord Darnley sich mit führend Adeligen, drang mit ihnen im März 1566 in Holyrood Palace ein, töteten Rizzo und stellten die Königin in Edinburgh unter Hausarrest. Mary bewies politisches Kalkül und wollte die Geburt ihres Sohnes und Thronfolger abwarten, bevor sie sich von Lord Darnley trennte. Nachdem ihr Sohn im Juni 1566 zu Welt kam, lud sie ihren Mann -der vor schottischen Lords zu seinem Vater nach Glasgow geflohen war und schwer krank war- zu sich nach Edinburgh und zeigte sich fürsorglich, wodurch der Eindruck entstand, sie würden sich wieder annähern.
Während die Königin im Februar 1567 auf einer Dienstboten-Hochzeit war, explodierte das Haus in dem sich Lord Darnley aufhielt und er tot im Garten gefunden wurde. Da er keine Verletzungen aufwies und sich einige Adelige bereits im November 1566 gegen ihn verschworen hatten, sprach sich schnell herum, daß er bereits vorher tot war.

Mary machte weitere schwere Fehler.
Im April 1567 führte sie einen Scheinprozess gegen James Hepburn, Earl of Bothwell -der mutmaßliche Drahtzieher des Attentats auf Lord Darnley- in dem er frei gesprochen wurde. Anschließend wurde Mary von ihm entführt, der sich dann im Mai von seiner Frau scheiden ließ und ein paar Tage später mit Mary nach Edinburgh reiste. Sie vergab ihm öffentlich die Entführung und heiratete ihn. Dadurch gelangte ihr Ansehen auf einen Tiefpunkt und es erhob sich eine Rebellion, bei der ihre Abdankung gefordert wurde. Zwar versuchte sie die Situation in den Griff zu bekommen, sah sich letztens aber dazu gezwungen sich ihrem Halbruder James gegenüber zu ergeben und abzudanken und wurde in Loch Leven Castle eingesperrt.

Ein Jahr später konnte Mary mit Hilfe eines Wärters entkommen und floh nach England.
Warum sie da ausgerechnet ihre Cousine Elisabeth I. um Hilfe bat, ist bis heute unklar. Zum Schein ließ Elisabeth zwischen Oktober 1558 und Januar 1559 eine Untersuchung wegen der möglichen Beteiligung am Mord von Lord Darnley durchführen, wollte aber weder eine Verurteilung, noch einen Freispruch. In den folgenden 18 Jahren der “ehrenvollen Schutzhaft” war Elisabeth zwischen der Wiedereinsetzung Marys und ihrer Hinrichtung hin und her gerissen. Da sich zudem Mary weiterhin weigerte die Allianz zwischen Schottland und Frankreich zu beenden, sahen sich die Berater Elisabeths gezwungen zu handeln. Sie schleusten einen Spion in Marys Umfeld, durch den sie in mehrere Komplotte gegen Elisabeth verstrickt wurde und sie im Oktober 1586 wegen Hochverrats zum Tode verurteilt wurde. Elisabeth zögerte die Hinrichtung jedoch heraus und unterschrieb erst im Februar das Todesurteil.

Mary I. wurde am 18. Februar 1587 (nach heutigem Kalender) hingerichtet.
Der Ablauf der Hinrichtung ist überliefert:

Sie erschien wie eine Nonne an der Hinrichtungsstätte in einem schwarzen Satinkleid, das mit schwarzem Samt gesäumt war.
Am Gürtel trug sie zwei Rosenkränze. Ein weißer Schleier bedeckte ihr Haar. Als sie am Schafott den Schleier und die dunkle Überbekleidung ablegte, sah man einen dunkelroten Samtunterrock und ein dunkelrotes Satinmieder.
Die rote Farbe war vermutlich bewusst gewählt. Im europäischen Kulturkreis symbolisierte Rot Märtyrertum, Mut und königliches Blut. Da der Scharfrichter unerfahren und nervös war, benötigte er drei Schläge mit der Axt, um Marys Kopf vom Körper zu trennen.
Der erste Schlag traf den Hinterkopf. Weil Mary keine Reaktion zeigte, führte der erste Schlag vermutlich schon zu Bewusstlosigkeit oder Tod. Erst nach zwei weiteren Schlägen war der Kopf vom Rumpf getrennt.
Einer Legenden zu Folge, soll der Henker, als er den Kopf nach der Hinrichtung hochhalten wollte, nur eine Perücke ergriffen haben. Der Kopf, mit kurzgeschorenem grauem Haar, fiel herunter und rollte auf das Schafott. Viel zitiert ist auch, dass der Schoßhund der Königin sich in ihren Gewändern versteckt hatte und nach der Hinrichtung blutüberströmt von der Leiche entfernt wurde.

Im Juli 1587 wurde sie in der Kathedrale von Peterborough beigesetzt.

Nachdem ihr Sohn in Personalunion auch über England herrschte wurde ihr Leichnam auf seine Anordnung im September 1612 exhumiert und in der Westminster Abbey (neun Meter von Elisabeth entfernt) bestattet.

Das Leben Marys I. wurde 1971 mit ‘Mary – Quenn of Scots’ verfilmt.
Auszüge finden sich auch im Fim ‘Elisabeth’ von 1998 und ‘Elisabeth – Das goldene Königreich’ von 2007.
2004 erschien von der BBC der Zweiteiler ‘Maria Stuart – Blut, Terror und Verrat’  (Originaltitel: Gunpowder, Treason and Plot)


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